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Von Christina Rothfuß
30. September 2022

Ungeachtet aller Inflations- und Zinsängste hellt sich die Stimmung beim QIX Deutschland am Freitag wieder deutlich auf. Folglich liegt der Index am Nachmittag mit 1,0 % im Plus bei 12.010 Punkten. RATIONAL erwartet im 3. Quartal dank Entspannung der Lieferketten und einem starken Servicegeschäft Rekorderlöse von etwa 270 Mio. Euro. Beiersdorf dürfte in Q3 trotz zahlreicher Unsicherheiten solide gewachsen sein, zudem gelingt es dem Kosmetikhersteller derzeit Preiserhöhungen durchzusetzen.

 

Der gestrige Top-Wert im Qualitäts-Index war mit starken Zugewinnen von zeitweise über 15 % die Aktie von RATIONAL, die am Freitag erneut um 2,5 % auf 496,00 Euro zulegt. Die Papiere des Küchenausrüsters profitierten am Donnerstag in erster Linie von der Meldung, dass das Management nach einem starken Quartal optimistischer in die Zukunft schaut und die Ziele für das Jahr erhöhte. Die Lieferketten beim Unternehmen entspannen sich und auch die Preissteigerungen wirken sich positiv aus. Dadurch zeichne sich bei RATIONAL für das 3. Jahresviertel ein Umsatz auf Rekordniveau ab, teilte die Unternehmensführung hierzu mit. Investoren feierten gestern aber auch die neuen Margenschätzungen. Dabei gilt der Gerätehersteller mit seinen Combi-Dämpfern und multifunktionalen Kochsystemen mit einem Marktanteil von rund 50 % als Weltmarktführer in professionellen Küchen, wie sie in Kantinen oder der Gastronomie zu finden sind. Für die ersten 6 Monate konnte RATIONAL ungeachtet zahlreicher Materialengpässe und gestiegener Kosten sogar einen um ein Fünftel auf 458 Mio. Euro erhöhten Umsatzwert verkünden. Unter dem Strich stand auch ein Nettogewinn von 64 Mio. Euro in den Büchern und damit 10 % mehr als vor einem Jahr. Seit August habe sich die Verfügbarkeit von elektronischen Bauteilen wieder erhöht, hieß es gestern vonseiten des Gastronomie-Dienstleisters. Damit seien auch Produktion und Absatz gestiegen, hinzu komme ein starkes Service- und Wartungsgeschäft. RATIONAL stellte demzufolge für das 3. Quartal einen Erlös von etwa 270 Mio. Euro in Aussicht. Analysten hatten bisher deutlich weniger auf dem Zettel.

Für 2022 erwartet der Großküchenzulieferer zudem unter der Voraussetzung einer anhaltend stabilen Versorgungs- und Geschäftssituation ein Umsatzwachstum von 23 bis 28 % und eine operative Marge zwischen von 21,5 und 22,5 %. Ursprünglich sollten die Einnahmen nur bis zu 15 % steigen, und selbst die EBIT-Marge wurde nur leicht über dem Vorjahreswert von etwas mehr als 20 % gesehen. Dies zeigt letztlich, dass RATIONAL weiterhin in der Lage ist, über höhere Verkaufspreise die anhaltenden  Kostensteigerungen mehr als aufzufangen. Die globale Nachfrage nach den von dem Unternehmen angebotenen Geräten für die thermische Speisezubereitung in Profiküchen ist also weiterhin erstaunlich hoch. Die Auftragsbücher seien weiter hervorragend gefüllt, betonte das Unternehmen gestern. Die genaue Entwicklung für das 3. Quartal will RATIONAL dann am 3. November veröffentlichen. Zuletzt überzeugte bei dem Küchenausrüster neben der hohen EBIT-Marge auch die solide Eigenkapitalrendite von 20 %. Mit diesen robusten Werten befindet sich die Aktie jedenfalls zu Recht im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Sehr robust zeigt sich am Freitag im Qualitäts-Index auch die Beiersdorf-Aktie, die dabei um 0,6 % auf gegenwärtig 100,80 Euro anzieht und damit ihr bisheriges Jahreshoch im Blickfeld hat. Die aktuelle Stärke beweist einmal mehr den defensiven Charakter des Papiers, zudem dürfte der Konsumgüterproduzent im 3. Quartal erneut dynamisch gewachsen sein. Vor allem die Marke Nivea sowie die Derma-Produktreihe könnten dabei positiv überraschen. Noch im Vorquartal wurde Beiersdorf vom Wiederaufflammen der Corona-Pandemie und den strikten Lockdowns in Teilen Chinas mit seinem Geschäft rund um die margenstarke Luxuspflegemarke La Prairie ebenso belastet wie die Klebstoffsparte tesa. Aber ungeachtet aller Unsicherheiten über das Bestellverhalten von Einzelhandelsketten und die Verbraucherstimmung dürften die Hamburger demnächst die bisherigen Jahresziele umsatz- und margenseitig bestätigen. Dabei überzeugt Beiersdorf zahlreiche Anleger mit einem Markenportfolio, das die Besetzung strategischer Hautpflege-Kategorien in allen geografischen Regionen verspricht, und in den nächsten Jahren zudem Wachstumsraten über dem Marktdurchschnitt ermöglicht. Außerdem bestätigte der Kosmetik- und Klebstoffhersteller zuletzt, dass die mögliche Gasknappheit keinen größeren operativen Einfluss haben dürfte.

Zudem setzte Beiersdorf in den letzten Monaten umfangreiche Preiserhöhungen durch, weitere sollen folgen. Auch wurde jüngst das laufende Investitionsprogramm des Nivea-Herstellers, das insbesondere auf die Ankurbelung des Wachstums in der Hautpflege abzielt, unvermindert fortgesetzt. Und die Aktie weist bei Bewertungskennziffern derzeit weiterhin erhebliche Abschläge gegenüber Vergleichsunternehmen wie L'Oreal auf. Immerhin glänzt Beiersdorf operativ schon lange neben soliden Margen auch mit einer Eigenkapitalrendite von 10 %. Daneben verfügt das Unternehmen mit einer Eigenkapitalquote von 61 % auch über eine gesunde Bilanz, die es erlaubt seit mehr als 10 Jahren eine stabile Dividende von 0,70 Euro auszuschütten.

 

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

 

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