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Von TraderFox
09. September 2019

Überraschend starke Exportdaten für Deutschland stützten nach der Vorwochenrallye am Montag den QIX Deutschland. Dabei steigt der Index letztlich bis zum Nachmittag um 1,0% auf 13.025 Punkte. Analysten bekräftigen die nach wie vor günstige Bewertung von ProSiebenSat.1 und sehen Kursziele bei über 18,00 Euro. United Internet erzielt mit der Regierung eine Vereinbarung über den Ausbau des Mobilfunknetzes sowie eine Streckung der Zahlungen aus der 5G-Auktion bis 2030.

Der heutige Tagesgewinner ist im Qualitäts-Index mit einem Plus von 4,7% auf 12,90 Euro die ProSiebenSat.1 Media-Aktie. Unterstützung kommt dabei von Seiten der Schweizer Großbank UBS. Die Analysten haben heute die Aktie von "Neutral" auf "Buy" hochgestuft und zugleich das Kursziel von 16 auf 18,20 Euro angehoben. Das Verhältnis zwischen Chancen und Risiken sei nun positiv, schrieben sie in einer Studie. Auch seien die Papiere des Medienkonzerns trotz des Konjunkturgegenwinds schlicht zu günstig, um sie links liegen zu lassen.

ProSiebenSat.1 Media hatte erst kürzlich seine TV-Produktionsfirma Red Arrow Studios auf den Prüfstand gestellt. Für das Tochterunternehmen, das Krimi- und Dramenserien unter anderem für Amazon und das ZDF produziert, schaue man sich alle Optionen an, sagte hierzu eine Sprecherin des Free-TV-Anbieters. Ein Verkauf ist ein mögliches Szenario ebenso wie Partnerschaften. Dabei sei auch eine Investmentbank eingeschaltet worden. Im Vorfeld hatte das Medienmagazin DWDL darüber berichtet, ProSiebenSat.1 Media wolle Red Arrow veräußern. Der Verkaufsprozess, mit dem die US-Investmentbank Morgan Stanley betraut sei, laufe bereits seit einer Woche. Dabei hatte Red Arrow, das vor allem in Deutschland und den Vereinigten Staaten aktiv ist, dem Medienunternehmen zuletzt mit zahlreichen Auftragsproduktionen gute Geschäfte beschert. Dazu zählten etwa die Drama-Serie "Vienna Blood" und das Krimiformat "Bosch". Allein im 2.Quartal war der Umsatz der Tochter um 28% gestiegen, was die Firma nun durchaus interessant für Investoren macht. Wie die Sprecherin weiter betonte, wolle sich ProSiebenSat.1 Media bei seiner Strategie auf lokale Inhalte und sein Entertainment-Kerngeschäft konzentrieren. Die Münchner leiden weiterhin unter rückläufiger TV-Werbung und setzen daher verstärkt auf Digitalerlöse.

Für Anleger ist dabei auch die Aktie des Medienhaues in Anbetracht der weiterhin hohen Dividendenrendite von gut 9,1% interessant. Die hohe Gewinnbeteiligung ist jedoch aufgrund der laufenden Umstrukturierung, in der sich ProSiebenSat.1 Media zurzeit befindet, keineswegs sicher. Zumindest belegen die starken Schwankungen der vergangenen Jahre, dass es hin und wieder zu geringeren Ausschüttungen kam. So wurde die Dividende für 2018 nach den beständigen Anstiegen der Vorjahre sogar deutlich um über ein Drittel auf 1,19 Euro gekürzt. Für ProSiebenSat.1 Media spricht aber dennoch die hohe Eigenkapitalrendite von 23% sowie das niedrige Kurs-Umsatz-Verhältnis von 0,9. Die Aktie notiert damit zu Recht im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Nach den bereits kräftigen Kursgewinnen vom Freitag legt die United Internet-Aktie auch am Montag im Qualitäts-Index um 2,3% zu und notiert damit aktuell bei 33,55 Euro. Der Telekommunikations- und Internetdienstleister hatte sich am Freitag über die möglicherweise ausufernden Aufbaukosten des eigenen 5G-Netzes geäußert, und damit letztlich die Sorgen der Anleger zerstreut. So will die Konzerntochter Drillisch den Netzausbau zum größten Teil aus den laufenden Einnahmen finanzieren. Zuvor gab es Befürchtungen, dass die hohen Kosten der zuletzt erstmals für 1,1 Mrd. Euro ersteigerten 5G-Frequenzen und die dazugehörige Netzinfrastruktur das eigene Mobilfunkgeschäft zunächst lähmen könnten. Außerdem gab die United Internet-Tochter bekannt, dass eine Vereinbarung mit der Bundesregierung zum Ausbau des bestehenden Mobilfunknetzes in ländlichen Gebieten getroffen wurde. Hierdurch sollen bis Ende 2021 in jedem Bundesland rund 99% der Haushalte mit LTE versorgt werden. Für die anstehenden Investitionen bekommt das Unternehmen, wie auch die 3 anderen großen Mobilfunkkonzerne, die Möglichkeit, die Milliardenzahlungen aus der 5G-Auktion mit jährlichen Raten bis 2030 zu strecken. Diese Flexibilität dürfte für United Internet auch das jüngst bekräftige Gewinnwachstum sicherstellen. Bis Ende 2019 hatte das Management allen Investoren jedenfalls ungeachtet der kürzlich ersteigerten 5G-Netzfrequenzen ein einträgliches Plus von 11% in Aussicht gestellt.

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