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Von TraderFox
16. März 2021

Weiter steigende Kurse an der Wall Street sowie positive Konjunkturdaten können den QIX Deutschland am Dienstag erneut beflügeln. Der Index legt dabei bis zum Nachmittag um 0,9% auf 15.195 Punkte zu. Merck baut in diesem Jahr im Zuge von Covid-19 vor allem auf seine Labor- und Halbleitersparte, mit denen wieder ein Wachstum von 10% erreicht werden könnten. Symrise rechnet beim diesjährigen Umsatz und operativen Gewinn dank anhaltender Nachfrage nach Aromastoffen mit Zuwächsen von 5 bis 7%.

Angesichts der anhaltend positiven Stimmung zählt am Dienstag im Qualitäts-Index die Aktie von Merck mit zu den Tagesgewinnern und klettert dabei um 2,0% auf 136,60 Euro. Die Papiere könnten damit in den nächsten Wochen durchaus auf ein neues Jahreshoch ziehen. Der Grund hierfür ist das wieder deutliche Wachstum, das der Pharma- und Spezialchemieanbieter in diesem Geschäftsjahr erwartet. Vor allem dank des Booms der Laborsparte erwartet das Management für 2021 ein starkes Umsatzwachstum aus eigener Kraft, aber auch alle anderen Bereiche des Unternehmens wie die Geschäfte rund um Spezialmaterialien sollen zum Plus beitragen. Dabei war bei Merck das zurückliegende Corona-Jahr von beispiellosen Turbulenzen geprägt. Wobei die Pandemie das Unternehmen insbesondere im Frühjahr getroffen hat, weil etwa Forschungslabore zeitweise geschlossen blieben. Auch die Sparte mit Fruchtbarkeitsarzneien litt für einige Zeit, weil Kinderwunschkliniken dicht machten. Während der Verkauf von Farbpigmenten weiter unter der schwachen Nachfrage der Auto- und Kosmetikindustrie litt, ging es bei Merck aber in vielen anderen Bereichen ab dem Frühsommer bereits wieder aufwärts. Letztlich hat vor allem die durch Covid-19 brummende Laborzuliefersparte Umsatz und Gewinn der Darmstädter kräftig angetrieben, was wiederum der Aktienkurserholung gut tat. Aber auch neu entwickelte Medikamente und die in 2019 getätigte Milliarden-Übernahme des amerikanischen Halbleiterzulieferers Versum Materials lieferten deutlichen Rückenwind. Da die Integration von Versum besser läuft als gedacht, erhöhte Merck kürzlich sogar nochmals die bisherigen Synergieziele.

Bis Ende 2020 stiegen jedenfalls die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um knapp 9% auf 17,5 Mrd. Euro. Rechnet man den Kauf und Verkauf von Unternehmensteilen sowie Währungseffekte heraus, betrug das Plus immer noch 6%. Dabei profitierte das Unternehmen auch davon, das nach dem gewonnen Patentstreit mit dem US-Biotechkonzern Biogen eine Rückstellung von 365 Mio. Euro auflöst werden konnte. Auch das Laborausrüstungs-Geschäft von Merck erwies sich mit einem Umsatzanstieg von fast 10% im vergangenen Jahr erneut als Stütze. Immerhin beliefert der Unternehmensbereich zahlreiche Corona-Impfstoffentwickler und wirkt an mehr als 35 Testlösungen mit. Um den gegenwärtigen Nachfrageboom bewerkstelligen zu können, baut der Zulieferer nun sogar seine weltweiten Kapazitäten aus. Dabei sind alle Sparten schon während der zurückliegenden 5 Jahre zusammen um über 15% gewachsen. Zuletzt lag auch die Nettomarge der Geschäfte bei beachtlichen 14%. Damit befindet sich die Merck-Aktie jedenfalls zu Recht im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Zu den heutigen Favoriten im Qualitäts-Index gehört auch die Aktie von Symrise, die sich dabei leicht um 0,5% auf 100,75 Euro verteuert. Auch für die Wertpapiere des Aromen- und Duftstoffproduzenten sind in diesem Jahr die Höchstmarken vom Herbst im Bereich von 120,00 Euro wieder erreichbar. Zumal die Hoffnung auf eine anhaltende Nachfrage nach den Produkten seiner 3 Sparten “Flavor“, “Nutrition“ und “Scent & Care“, das Unternehmen ungeachtet aller Corona-Umstände optimistisch auf 2021 blicken lässt. Demnach traut sich das Management für das laufende Jahr ein organisches Umsatzwachstum von 5 bis 7% zu. Helfen sollen dabei auch neue Werke in China und Kolumbien. Spätestens in der zweiten Jahreshälfte erwartet Symrise sogar ein stärkeres anziehen der Erlöse. Auch Nachholeffekte dürften sich nach dem jüngsten Hackerangriff im Dezember für das 1.Quartal ergeben. Dieser war dafür verantwortlich, dass der Geschmackstoff-Spezialist beim 2020er Umsatz nur ein organisches Wachstum von 2,7% auf 3,5 Mrd. Euro erzielte, und damit die eigene Prognose leicht verfehlte. Immerhin hatte die Cyberattacke den Geschäftsablauf teilweise erheblich beeinträchtigt. Symrise konnte dementsprechend eingegangene Bestellungen in Höhe von rund 30 Mio. Euro nicht wie gewohnt bearbeiten.

Allerdings gab es einen starken Erlösanstieg vor allem in der Lebensmittelsparte, nachdem das Unternehmen im November 2019 die amerikanische Firmengruppe ADF/IDF übernommen hatte. Schlechter lief es dagegen im Duftbereich, da weniger Menschen international reisten, konnte das Parfümgeschäft kaum mit dem Vorjahresniveau mithalten. Folglich musste Symrise hier einen ungewohnten Umsatzrückgang verkraften. In 2021 dürfte sich dies aber wieder ändern, und auch der Aktienkurs sollte dies widerspiegeln. Zumal das vom Vorstand in Aussicht gestellte Wachstum der Rate entspricht, die das Unternehmen bis 2025 jährlich im Schnitt erreichen will. Auch die Margen und damit die Rentabilität sollen im laufenden Jahr in etwa gleich bleiben. Vom Umsatz sollen bei Symrise rund 21% als bereinigtes operatives Ergebnis (EBITDA) hängen bleiben. Dies wäre in etwa so viel wie im Vorjahr.

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