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Von TraderFox
11. Juni 2019

Nach dem langen Pfingstwochenende feiert der QIX Deutschland am Dienstag das vorläufige Ende des Zollstreits zwischen den USA und Mexiko. Der Index steigt demnach am Nachmittag um 1,7% auf nunmehr 12.935 Punkte. HUGO BOSS-Aktie profitiert nach jüngsten Kursrückgang von Bekräftigung der Jahresziele und Hochstufung durch Morgan Stanley. Conti setzt nach einem schwach verlaufenen Q1 auf eine deutliche Erholung der chinesischen Autoindustrie im 2ten Halbjahr.

Eine regelrechte Kursexplosion zeigt am Dienstag im Qualitäts-Index die HUGO BOSS-Aktie. Mit einem Zuwachs von aktuell 5,0% auf 56,30 Euro liegt sie auf der Gewinnerliste damit ganz oben. Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat heute die Aktie des Modeunternehmens von "Underweight" auf "Equal-weight" hochgestuft und zugleich das Kursziel von 51,50 auf 55,00 Euro angehoben. Nach dem Kursrutsch um fast 31% in den vergangenen 10 Monaten seien den Analysten zufolge die Papiere einen Blick wert und hätten nun ein wenig Luft nach oben.

HUGO BOSS war zuletzt mit seinen Q1-Zahlen ergebnisseitig, vor allem mit dem EBIT-Rückgang von 22% auf 55 Mio. Euro deutlich hinter den Markterwartungen zurückgeblieben. Auch der Erlösanstieg des Unternehmens um 2% auf 664 Mio. Euro konnte die Enttäuschung der Analysten darüber kaum erhellen. Dabei hatte der Modekonzern insbesondere für Amerika mit -3% eine durchaus schwache Umsatzentwicklung gemeldet. Das für HUGO BOSS so wichtige Asiengeschäft und der Onlinehandel konnten dagegen im Quartal teilweise deutlich zulegen. Zudem bekräftigte der Vorstandschef den bisherigen Jahresausblick. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir unsere Ziele für das Gesamtjahr und darüber hinaus erreichen werden, betonte der Manager während der Zahlenpräsentation. Analysten indes halten das Erreichen der Unternehmens-Guidance auch weiterhin für realistisch, die Ziele seien jedoch anspruchsvoller geworden. Bei HUGO BOSS wird dabei vor allem die anhaltend hohe Dynamik in China sowie die konsequente Digitalisierungsstrategie positiv gesehen. Dem Unternehmen, das zu den führenden Modeanbietern im Premiumsegment des globalen Bekleidungsmarktes gehört, stehen als Belastungsfaktoren in erster Linie das herausfordernde Marktumfeld in Teilen Europas und den USA sowie die hohen Lagerbestände gegenüber.

Derweil dürfte sich mit den heutigen Impulsen die jüngste Erholung der HUGO BOSS-Aktie fortsetzen. Selbst wenn das Umsatzwachstum in den letzten 5 Jahren im Schnitt nur bei 3,5% lag, so darf man nicht vergessen, dass sich das Qualitätsunternehmen in einer laufenden Umstrukturierung befindet. Zumal HUGO BOSS weitgehend profitabel arbeitet. Das belegt neben der zuletzt soliden Umsatzmarge von 12% auch die hohe Eigenkapitalrendite von 24%. Das Management jedenfalls hat in den vergangenen Jahren seine Anteilseigner mit einer konstant hohen Dividendenrendite verwöhnt, die meist fast 4% erreichte. Damit entspricht die Aktie wichtigen Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Auch die Continental-Aktie aus dem Qualitäts-Index verbucht heute mit über 3% starke Zugewinne auf gegenwärtig 128,30 Euro. Der Vorstand des Autozulieferers hatte erst kürzlich eine Batteriezellfertigung für Elektroautos in Deutschland weiter skeptisch gesehen. Für mich gibt es aus Kostengründen keinen nachvollziehbaren Grund, in Deutschland zu investieren, sagte der Manager dabei dem "Tagesspiegel". Dies hätte aus Conti-Sicht heute einen großen Wettbewerbsnachteil, weil die Energiekosten viel zu hoch wären. Auch die von der Bundesregierung zugesagte Förderung ändere an der Entscheidung nichts, betonte der Konzernchef. Continental könne es sich nicht erlauben, Investitionsentscheidungen aufgrund von Subventionen zu tätigen, bekräftigte er frühere Aussagen. Deutschland sei stark in der Entwicklung, aber auf der Produktionsseite nicht wettbewerbsfähig. Solange man nicht davon überzeugt sei, aus einer Zellfertigung ein attraktives Geschäftsmodell entwickeln zu können, sei ein Engagement unternehmerisch fahrlässig. Dem Conti-Manager zufolge sind für die derzeit absehbar nötige Fertigungskapazität bis 2025 weltweit Investitionen von bis zu 80 Mrd. USD nötig. Eine der vielen benötigten Gigafabriken für die Zellherstellung würde dabei 3 bis 4 Mrd. USD kosten.

Den Reifenhersteller und Zulieferer belastet nach dem Gewinneinbruch im 1.Quartal derzeit auch die Sorge um einen möglichen Handelsstreit zwischen den USA und Europa. Darüber hinaus schwächeln die internationalen Autoabsatzmärkte weiterhin spürbar. Continental selbst rechnet aber bereits in der 2ten Jahreshälfte schon wieder mit einer stärkeren Belebung des konjunkturellen Umfeldes. Besonders große Chancen sieht das Management dabei in China, wo das Unternehmen in den kommenden Jahren überproportional wachsen will. Sollte sich also die Marktstimmung demnächst wieder verbessern und die Nachfrage vor allem der chinesischen Autoindustrie entsprechend anziehen, dann dürfte Continental hiervon besonders profitieren.

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