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Von TraderFox
17. Februar 2020

Dem QIX Deutschland spielen am Montag die hohen Kursaufschläge im Autosektor sowie die positiven Vorgaben aus Festlandchina in die Hände. Dabei legt der Index am Nachmittag leicht auf 14.210 Punkte zu. HUGO BOSS begeistert Anleger mit Anteilaufstockung durch italienischen Großaktionär Marzotto. Trotz des sich weiter ausbreitenden Coronavirus will BMW die Produktion in seinen chinesischen Fabriken nach dem verlängerten Neujahrsfest wieder hochfahren.

Besonders starke Kursgewinne verzeichnete am Freitag im Qualitäts-Index die HUGO BOSS-Aktie. Und auch heute gehört sie wieder mit zu den Gewinnern und notiert dabei aktuell mit 1,5% im Plus bei 44,50 Euro. Der Premium-Modeanbieter hatte kurz vor dem Wochenende den Branchensorgen vor der Coronavirus-Epidemie getrotzt und gemeldet, dass die italienische Marzotto-Familie ihren Anteil am Unternehmen über ihre Zignago Holding von gut 10 auf knapp 15% aufgestockt habe. Marzotto bleibt damit der einzige Großaktionär bei HUGO BOSS, die restlichen Aktien befinden sich weiterhin im Streubesitz. Allerdings waren die Papiere in den vergangenen 3 Wochen der neuen Lungenerkrankung zum Opfer gefallen, die das öffentliche Leben und den Konsum in Teilen Chinas, und damit einem der wichtigsten Wachstumsmärke des Modeunternehmens, fast zum Erliegen gebracht hat. Dabei hatte HUGO BOSS im Schlussquartal durchweg gute Weihnachtsgeschäfte trotz eines herausfordernden Marktumfeldes in Hongkong vermelden können. Das Umsatzplus im letzten Quartal lag hier im Vergleich zum Vorjahr bei rund 5% und summierte sich auf 825 Mio. Euro. Selbst Analysten hatten nur mit rund 800 Mio. Euro gerechnet. Mit seiner Business- und Freizeitmode konnte das Unternehmen dabei im Wesentlichen von einer Zunahme der Umsatzdynamik in der Region Europa inkl. Naher Osten und Afrika (+9%) profitieren. Aber auch im asiatisch/pazifischen Raum (+6%) wurde das Wachstum von HUGO BOSS von einem zweistelligen Zuwachs in China unterstützt.

Für Investoren waren hierbei zudem die Aussagen des Managements entscheidend, die Profitabilität des Modespezialisten strukturell weiter deutlich verbessert zu haben. Geholfen hat hier in erster Linie auch eine noch besser auf die Kunden abgestimmte Markenstrategie. Letztlich sich die Geschäfte aber trotz der laufenden Neustrukturierung weiterhin sehr profitabel. Das belegt neben der zuletzt soliden Umsatzmarge von 13% auch die hohe Eigenkapitalrendite von 24%. Damit entspricht die HUGO BOSS-Aktie wichtigen Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet

Auch die BMW-Aktie aus dem Qualitäts-Index verbucht heute solide Zuwächse und steht damit bei gegenwärtig 66,80 Euro. Der Münchner Autobauer will die Produktion in seinen drei chinesischen Werken in der Millionenstadt Shenyang wieder anlaufen lassen. Nach jetzigem Stand sei das für den kommenden Montag (17. Februar) geplant, kündigte der Konzernchef bereits vergangene Woche auf einem Branchenkongress in Bochum an. Angesichts der in China anhaltenden Ausbreitung des Coronavirus hatte BMW die diesjährigen Neujahrsferien verlängert. Dabei ist Shenyang mit zuletzt 18.000 Mitarbeitern und einer jährlichen Produktionsgröße von rund 500.000 Million Fahrzeugen, der weltweit größte Standort des Premiumherstellers. Wie lange das Hochfahren der Produktion dauern werde, sei noch nicht abzusehen, betonte der Vorstand. Es sei auch noch nicht abzuschätzen, welche Folgen der Produktionsstopp habe. Auf die weltweiten Lieferströme bei BMW soll der Stillstand dem Manager zufolge aber keine Auswirkungen haben. Wir rechnen momentan nicht damit, dass andere Werke außerhalb von China davon maßgeblich betroffen sein werden. Zudem planen die Münchner in diesem Jahr auch einen großen Schritt zur Erfüllung der EU-Emissionsvorgaben beim klimaschädlichen Kohlendioxid (CO2) zu machen. Alleine in diesem Jahr werden wir in Europa eine Verbesserung von rund 20% erzielen, erklärte der BMW-Chef auf der Branchenveranstaltung weiter. Das solle zu einem Drittel über effizientere Verbrennungsmotoren geschehen und zu zwei Dritteln über Elektromotoren.

Für das vergangene Jahr hat das Unternehmen die Emissionsdaten seiner Flotte zwar bisher noch nicht offengelegt. Ausgehend von 128 Gramm CO2 je gefahrenem Kilometer in 2018 hatte BMW aber für 2019 ohnehin nur einen leichten Rückgang in Aussicht gestellt. Alle Autobauer müssen allerdings in der EU spätestens 2021 im Schnitt einen durchschnittlichen Ausstoß von 95 Gramm CO2 je gefahrenem Kilometer bei neu verkauften Autos einhalten. Reine Elektroautos gelten dabei als wirksamstes Mittel, um den Flottenausstoß zu senken. BMW setzt aber auch stark auf seine Plug-in-Hybride, einer Mischform mit Elektro- und Verbrennerantrieb.

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