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Von TraderFox
05. November 2018

Nach der starken Vorwoche zeigt sich der QIX Deutschland am Montag zunächst wegen der Hängepartie im internationalen Handelsstreit eher zurückhaltend. Zwar stützt der nachgebende Euro den Index, am Nachmittag steht er aber moderat im Minus bei 12.980 Punkten. Fresenius Medical Care will mit konkreten Initiativen im Kerngeschäft ab kommendem Jahr wieder stärker wachsen. Continental erweitert sein Geschäft mit Schwingungstechnologie und übernimmt dafür die Antivibrations-Sparte von Cooper-Standard.

Einer der heutigen Gewinner im Qualitäts-Index ist aktuell die Fresenius Medical Care-Aktie, die dabei um 1,9% auf nunmehr 68,80 Euro anzieht. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat heute das Kursziel für die Aktie von 88 auf 89 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" bestätigt. Die Analysten hoben nach den jüngsten Quartalszahlen des Dialyseanbieters nun ihre Schätzung für den Gewinn je Aktie im Jahr 2022 etwas an, wie sie in einer Studie schrieben.

Erst kürzlich hatte der Vorstand von Fresenius Medical Care den Aktionären für das laufende Geschäftsjahr erneut eine Dividendenanhebung trotz Gewinnwarnung in Aussicht gestellt. Wir wachsen weiter, nur eben langsamer als ursprünglich erwartet, sagte der Manager im Interview mit dem Handelsblatt. Auch in diesem Jahr werden wir wieder mehr Geld verdienen und damit stünde auch der 22. Dividendenerhöhung nichts im Wege. Der weltgrößte Dialysekonzern hatte Mitte Oktober in der ersten Gewinnwarnung seit Jahren seine Wachstumsziele für das laufende Jahr etwas zurückgenommen. Mit zuletzt 17,8 Mrd. Euro Jahresumsatz steuert Fresenius Medical Care immerhin mehr als 50% zum Umsatz des Mutterkonzerns Fresenius bei. In diesem Jahr will das Unternehmen nun währungsbereinigt um 2 bis 3 statt bisher 5 bis 7% wachsen. Das operative Ergebnis soll bereinigt um 2 bis 3% zulegen, bisher waren 7 bis 9% erwartet worden.

Dem Vorstand zufolge haben verschiedene Faktoren zu der Rücknahme der Prognose geführt. Vor allem die derzeitige Hyperinflation in Argentinien sei ein Grund. Auch seien insgesamt weniger Privatpatienten, die besser vergütet werden, behandelt worden. Letztlich kündigte der Fresenius Medical Care-Manager umfassende Initiativen an, um das Wachstum generell wieder anzukurbeln. Dabei sollen die Behandlungsangebote für die Patienten attraktiver gemacht und mehr private Krankenversicherungen von der Leistungsfähigkeit überzeugt werden. Zudem überlegen wir, wie wir Produkteinführungen beschleunigen und in den schnell wachsenden Schwellenländern das Geschäft forcieren können, so der Konzernchef.

Mit dem jüngsten Rückgang hat sich bei der Aktie von Fresenius Medical Care der Bewertungsabschlag zur europäischen Medizintechnikbranche noch vergrößert. Basierend auf einem geschätzten 2019er Gewinn von 4,82 Euro je Aktie liegt das aktuelle KGV bei knapp 14. Außerdem ist der Dialysespezialist mit einer Eigenkapitalquote von 41% nicht nur solide finanziert sondern erzielt operativ auch eine EBIT-Marge von 14% und eine solide Eigenkapitalrendite von rund 13%. Bei der Auswahl für den deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX) sind dies wichtige Aufnahmekriterien. Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Im Qualitäts-Index befindet sich heute dagegen die Continental-Aktie im Minus und notiert somit bei 146,10 Euro. Der Premium-Reifenhersteller hat angekündigt dem US-Autozulieferer Cooper-Standard die Sparte Antivibrationssysteme abkaufen zu wollen. Eine entsprechende Vereinbarung sei getroffen worden, teilten beide Unternehmen am Freitag mit. Der in Frankreich ansässige Geschäftszweig habe mit rund 1.000 Mitarbeitern an weltweit 5 Standorten im vergangenen Jahr rund 290 Mio. Euro Umsatz erwirtschaftet. Allerdings wurde ein Kaufpreis nicht genannt. Laut Mitteilung will Continental mit dem Kauf aber das Geschäft mit Schwingungstechnologie erweitern, das zum Bereich Contitech gehört. Darüber hinaus hat der Zulieferer davor gewarnt, die mit massiven Umbrüchen kämpfende Autobranche mit der Qualifizierung und Weiterbildung der Beschäftigten allein zu lassen. Die Herausforderungen könnten Unternehmen nicht allein bewältigen, sagte zuletzt der Continental-Personalvorstand der Deutschen Presse-Agentur. Er forderte, das geplante Gesetz zum Ausbau der Weiterbildung an entscheidenden Stellen nachzubessern und sprach sich nicht nur für einen öffentlichen Beitrag aus. Auch die Mitarbeiter müssten eine Eigenleistung in Form privater Zeit erbringen, appellierte der Conti-Manager. Derweil hat der derzeitige Bundesarbeitsminister bei der angestrebten Stärkung der Weiterbildung in erster Linie die Herausforderungen der Beschäftigten durch den digitalen Wandel im Blick. Demnach sollen alle Unternehmen, die ihre Mitarbeiter auf diesem Feld weiterbilden, ab 2019 finanzielle Unterstützung vom Staat erhalten.

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