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Von TraderFox
07. November 2018

Die wie erwartet ausgegangenen Kongresswahlen in den USA sorgen beim QIX Deutschland am Mittwoch für Erleichterung. Bis zum Nachmittag zieht der Index dabei spürbar um 0,5% nach oben auf nunmehr 12.940 Punkte. Fresenius Medical Care reagiert erleichtert auf den Fortbestand der Dialyse-Vergütung in Kalifornien. Axel Springer kann sein Ergebnis in den ersten 9 Monaten um fast 15% steigern und erhöht daraufhin die Erwartungen für 2018.

Mit einem ordentlichen Kursfeuerwerk von 8,5% auf 74,90 Euro ist heute die Aktie von Fresenius Medical Care zum Tagesgewinner im Qualitäts-Index aufgestiegen. Das Papier des Dialyseanbieters profitiert dabei von einem abgelehnten Bürgerbegehren zur Dialyseversorgung im US-Bundesstaat Kalifornien. Am Vortag hatten die Wähler hier neben den Zwischenwahlen auch über die sogenannte Proposition 8 abgestimmt und diesen Entwurf mit fast 62% Nein-Stimmen zurückgewiesen. Mit dem Volksbegehren sollten Anbieter wie Fresenius Medical Care gezwungen werden, bestimmte kostenüberschreitende Einnahmen den Patienten direkt oder deren Versicherern zu erstatten. Allerdings hatte sich der Gesundheitskonzern massiv dagegen ausgesprochen. Nach Einschätzung des Unternehmens hätte ein "Ja" zum Antrag zur Schließung von Dialysekliniken führen können. Die Erstattung wäre auf ein Niveau gefallen, das deutlich unter den anfallenden Kosten liegt, erklärte der Vorstand von Fresenius Medical Care am Mittwoch in einer Mitteilung. Dank der Ablehnung könne das Unternehmen nun in Kalifornien weiterhin seine Patienten versorgen.

Die positive Nachricht kommt derweil für den zuletzt geplagten Dialysespezialisten gerade recht. Mussten doch die Umsatz- und Gewinnprognosen für das Gesamtjahr vom Management erst vor kurzem heruntergeschraubt werden. Der Grund hierfür ist das von Fresenius Medical Care nachlassende Geschäft bei Dienstleistungen rund um die Dialyse und in schwächelnden Schwellenländern, das derzeit nicht mehr so gut läuft wie früher. Analysten zufolge habe aber vor allem das Bürgerbegehren einen Anteil an der jüngsten Gewinnwarnung. In den USA hätten die Dialyseanbieter immerhin hohe Summen in ihre Informationskampagnen gegen Propositon 8 gesteckt. Fresenius Medical Care selbst gab nach eigenen Angaben allein im 3.Quartal rund 23 Mio. Euro für entsprechende Aktivitäten zum Referendum aus.

Aber auch nach der heutigen Erholung wird die Fresenius Medical Care-Aktie bei einem geschätzten 2019er Gewinn von 4,82 Euro je Aktie nur mit einem KGV von 16 bewertet. Im Branchenvergleich ist das immer noch viel zu niedrig. Zudem ist das Unternehmen mit einer Eigenkapitalquote von 41% finanziell solide ausgestattet. Im operativen Geschäft liegt dazu die EBIT-Marge bei komfortablen 14% und auch die Eigenkapitalrendite von rund 13% überzeugt. Die Aktie notiert damit zu Recht im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX) sind dies wichtige Aufnahmekriterien. Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Ein weiterer Favoriten im Qualitäts-Index ist heute die Axel Springer-Aktie, die dabei leicht auf aktuell 58,75 Euro zulegen kann. Der Medienkonzern hat dank des boomenden Internetgeschäfts Umsatz und Gewinn erneut deutlich steigern können. Zwischen Januar und September legten die Erlöse binnen Jahresfrist um 4,7% auf 2,3 Mrd. Euro zu, wie das Unternehmen heute mitteilte. Zugleich stieg das bereinigte Ergebnis (EBITDA) um 14,4% auf 541,4 Mio. Euro. In den vergangenen Monaten haben wir strategisch und operativ unsere Ziele erreicht, kommentierte der Vorstand von Axel Springer die Zahlen. Der Herausgeber von Medienformaten wie “Bild“ und “Welt“ profitierte dabei erneut vom Digitalgeschäft. Dessen Beitrag zum Gewinn stieg auf 81,2%. Zudem steuerten die Aktivitäten inzwischen gut 69% zum Konzernumsatz bei und erzielten mehr als 85% der gesamten Werbeerlöse. Größter Wachstumstreiber waren schließlich erneut die Job-, Immobilien- und Autoportale. Wir investieren in Marken, Produkte und Technologie, treiben das internationale Wachstum voran und bleiben dabei hochprofitabel, so der Manager. Insgesamt bekräftigte Axel Springer für 2018 die konzernweiten Ziele für Gewinn und Umsatz, erhöhte allerdings die Prognose zum Gewinn pro Aktie leicht. Hier sei für 2018 nun ein Anstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich zu erwarten.

Schon in den vergangenen 5 Jahren hatte Axel Springer auch dank des neuen digitalen Geschäftsmodells seinen Umsatz von 2,80 Mrd. auf zuletzt 3,56 Mrd. Euro gesteigert. Immerhin erzielt das Unternehmen dabei neben der beachtlichen EBIT-Marge von 15% auch eine solide Eigenkapitalrendite von gut 12%. Zudem ist auch die Dividendenpolitik der Vergangenheit mehr als beeindruckend. Mit derzeit 3,4% Kapitalrendite gehört die Aktie gegenwärtig mit zu den großzügigsten Dividendenzahlern im Index.

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