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Von TraderFox
31. März 2020

Unerwartet robuste chinesische Konjunkturdaten und die gute Stimmung am US-Aktienmärkt geben dem QIX Deutschland am Dienstag neue Impulse. Dementsprechend notiert der Index am Nachmittag leicht im Plus bei 10.090 Punkten. Mobilfunk- und Digital Lifestyle-Provider freenet dürfte dank robustem Umsatz- und Kundenwachstum für 2019 eine Dividende von 1,65 Euro ausschütten. HUGO BOSS kündigt Vorstandswechsel an und will sich nach dem Ende der Corona-Auswirkungen künftig auf renditestarke Ertragsfelder fokussieren.

Nach der jüngsten Kurserholung kann am Dienstag im Qualitäts-Index die Aktie von freenet erneut Zugewinne auf aktuell 15,95 Euro für sich verbuchen. Der Hamburger Internet- und Mobilfunkanbieter war 2019 hauptsächlich aufgrund des Widerstands gegen die Sunrise-UPC-Übernahme im Gespräch. Die operativen Geschäfte laufen dafür aber weiterhin robust. So legten die Erlöse in den letzten 12 Monaten um 1,2% auf 2,93 Mrd. Euro zu, und auch die Abonnentenzahl kletterte um solide 2,5%. Mittlerweile vertrauen immerhin rund 13 Mio. Kunden dem zum “Digital Lifestyle Provider“ gewandeltem Unternehmen. freenet bietet dabei neben umfassenden Mobilfunkdienstleistungen viele innovative Produkte rund um das digitale Leben wie TV- und Radiostreaming. Vor allem aber dürften die moderaten Wachstumszahlen ausreichen, um die schon seit Jahren beträchtlichen Dividendenzahlungen von zuletzt 1,65 Euro, die auch für 2019 erwartet werden, zu gewährleisten. Zumal gerade in der aktuellen Corona-Krise die Lifestyle-Produkte und Services des Mobilfunkproviders von den Kunden weiterhin unverändert genutzt werden. Die zuletzt von freenet angekündigte Dividendenausschüttung würde sich letztlich auf insgesamt 211,2 Mio. Euro belaufen und wäre gegenüber dem Vorjahr jedenfalls unverändert.

Die Aktie selbst bleibt aber selbst nach der kürzlich erfolgten Kurserholung bei einer unveränderten Gewinnbeteiligung mit 10,2% Rendite eines der üppigsten Dividendenpapiere im QIX Deutschland. Für die Folgejahre gehen Analysten derweil allerdings von tendenziell eher leicht sinkenden Zahlungen aus. So dürfte das Management bei freenet die Dividende für 2020 wohl auf nur noch 1,44 Euro absenken. Dennoch federt die weiterhin überdurchschnittlich hohe Kapitalrendite den Kurs der Aktie künftig nach unten ab. Beste Voraussetzungen also für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Besonders starke Kursgewinne von über 7% verzeichnet am Dienstag im Qualitäts-Index die HUGO BOSS-Aktie. Damit gehört sie heute mit zu den Tagesgewinnern und notiert aktuell bei 22,90 Euro. Den Premium-Modeanbieter haben in den letzten Jahren die wachsende Bedeutung des Onlinegeschäfts und schneller wechselnde Modetrends vor größere Herausforderungen gestellt und das Unternehmen gezwungen, sich neu auszurichten. Ein wichtiger Treiber hinter der internationalen Umstrukturierung war dabei vor allem der Vorstand Mark Langer, der die Geschäfte der Modemarke effizienter und wieder erfolgreich insbesondere in Asien gemacht hat. Doch nun verkündete HUGO BOSS, dass der Chef im September überraschend ausscheiden wolle. Es werde noch ein Nachfolger gesucht, hieß es in der Mitteilung vergangene Woche. Der Manager gehört der Firma schon seit vielen Jahren an und hatte den Führungsposten 2016 übernommen. Im Moment leidet das Modeunternehmen aber vor allem unter Umsatzeinbußen aufgrund der weltweiten Corona-bedingten Ladenschließungen. Der Vorstand hatte hier zuvor insbesondere das Digitalgeschäft zum robusten Wachstumstreiber gemacht und auch die Kosten im Griff behalten. Und als wenn die laufende Neuausrichtung nicht schon kapitalintensiv genug wäre, kommen jetzt auch noch die Probleme hinzu, die sich mit der Eindämmung des Coronavirus maßgeblich ergeben werden.

Dabei hatte HUGO BOSS noch im Schlussquartal durchaus gute Weihnachtsgeschäfte trotz eines herausfordernden Marktumfeldes in Hongkong vermeldet. Das Umsatzplus in Q4 lag jedenfalls bei rund 5% und summierte sich auf 825 Mio. Euro. Mit seiner auf Business und Freizeit zugeschnittene Mode konnte das Unternehmen zuletzt im Wesentlichen von einer Zunahme der Umsatzdynamik in der Region Europa inkl. Naher Osten und Afrika (+9%) profitieren. Aber auch im asiatisch/pazifischen Raum (+6%) wurde das Wachstum bei HUGO BOSS von einem zweistelligen Zuwachs in China unterstützt. Letztlich blieb das Modegeschäft auch trotz aller konjunkturellen Schwierigkeiten weiterhin sehr profitabel. Das belegt neben der zuletzt soliden Umsatzmarge von 12% auch die hohe Eigenkapitalrendite von 20%.

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