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Von TraderFox
31. August 2021

Trotz weiterer Rekordmarken an den US-Märkten zeigt sich der QIX Deutschland am Dienstag eher zurückhaltend. Der Index liegt dabei am Nachmittag unverändert bei 18.010 Punkten. Deutsche Post erwartet anhaltendes E-Commerce-Wachstum und startet 2te.Tranche des laufenden Aktienrückkauf-Programms. Henkel will derzeitigen Kostendruck bis Mitte 2022 mit steigenden Preisen abfedern und baut bei seiner Wachstumsstrategie vor allem auf Innovationen der Klebstoffsparte.

Zuletzt erneut angehobene Gewinnaussichten treiben derzeit die Aktie der Deutschen Post im Qualitäts-Index auf immer neue Rekordhochs. Auch am heutigen Dienstag legt sie weiter um 1,8% zu und steht folglich bei 60,80 Euro. Den jüngsten Rekordlauf unterstützen dabei vor allem die anhaltend starken Paketgeschäfte des Logistikdienstleisters, die das Management dank boomendem E-Commerce zuletzt zu einer erneuten Prognoseanhebung veranlassten. Aber auch das laufende Aktienrückkauf-Programm des Unternehmens, das im März 2021 gestartet wurde, und bis Ende März 2022 laufen soll, schiebt die Papiere auf neue Höchststände. Insgesamt will die Deutsche Post hierfür rund 1 Mrd. Euro ausgeben, und Aktien in einer Größenordnung von bis zu 30 Mio. Stück einsammeln. Die zweite Tranche des Vorhabens mit einem Gesamtvolumen von max. 500 Mio. Euro ist jedenfalls am 30.August angelaufen und soll bis zum 7.März 2022 abgeschlossen werden. Nach wie vor profitiert das ehemalige Staatsunternehmen aber vom erhöhten Paketaufkommen ausgelöst durch die Covid-19-Pandemie. Letztlich spielten der Deutschen Post gerade im Paket- und Expressgeschäft dabei die Lockdown-Maßnahmen mit zusätzlichem Beförderungsmengen in die Hände. Nachdem der Umsatz in den Vorjahren nur leicht gestiegen war und der Gewinn sogar stagnierte, wurde im Jahr 2020 dann ein Rekordergebnis hingelegt. Und die positive Entwicklung setzte sich auch im 2.Quartal fort. Wobei die Erlöse des Logistikers noch einmal um 22% stiegen, der Gewinn sogar um beachtliche 146%.

In Anbetracht des anhaltend starken operativen Verlaufs ist die Bewertung der Aktie mit einem 18er-KGV sowie einem niedrigen KUV von 0,8 auch noch nicht zu teuer. Zumal die Deutsche Post jüngst ihren Ausblick für 2021 anhob und von einem lang anhaltenden E-Commerce-Wachstum ausgeht. Für das Unternehmen spricht zudem wie globale Kunden beim Supply-Chain-Management und Lösungen rund um den Onlinehandel unterstützt werden. Ein nicht zu verachtendes Risiko könnte für die Bonner aber der expandierende Lieferdienst des Onlineriesen Amazon werden. Vor allem weil die Amerikaner weiterhin aggressiv in ihr eigenes Liefernetzwerk investieren. Seinen eigenen Lieferdienst hat Amazon in Großbritannien mittlerweile für Dritte geöffnet und macht mit diesem Schritt anderen Paketzustellern wie der Tochter DHL durchaus Konkurrenz. Die Deutsche Post ist aber aufgrund ihrer Größe und ihres stark ausgebauten Netzwerks ebenfalls gut aufgestellt. Mit dem in der Krise so soliden Kerngeschäft und der Eigenkapitalrendite von 21% erfüllt die Aktie letztlich auch wichtige Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Kräftigen Nachholbedarf bei der Kursentwicklung hat im Qualitäts-Index derzeit die Henkel-Aktie. Aktuell liegt sie erneut leicht im Minus bei 76,50 Euro. Ein Grund für das schwache Abschneiden der zurückliegenden Monate sind die für den Konsumgüterproduzenten zunehmend zur Belastungen werdenden stark gestiegenen Rohstoffpreise und angespannte Lieferketten. Nach dem zuletzt für die ersten 6 Monate erzielten deutlichen Umsatz- und Gewinnanstieg, gab die Aktie sogar kräftig nach. Und dass, obwohl Henkel von Januar bis Juni die Erlöse um fast 5% auf rund 10 Mrd. Euro erhöhen konnte. Allerdings erwartet das Management für den Hersteller von Marken wie Pritt, Persil und Loctite bis zum Jahresende auf der Kostenseite weiterhin Gegenwind, was wiederum die Margen um 1 bis 2% Prozentpunkte belasten dürfte. Gute Nachrichten kamen aber zuletzt vor allem aus der Industriesparte Adhesive Technologies, die zwar zyklisch ist und damit stärker auf konjunkturelle Entwicklungen reagiert, aber bei Henkel zuletzt auch für 47% des Gesamtumsatzes stand. Insbesondere das Geschäft mit Kunden aus der Automobil- und Elektroniksparte hatte sich aber jüngst weiter kräftig erholt. Aber auch die Nachfrage im Baugewerbe und von Unternehmen der Verpackungsindustrie zog deutlich an.

Neben Klebstoffen bieten die Düsseldorfer in diesem Bereich unter anderem auch 3D-Druck-Materialien an und gelten hier als einer der weltweit führenden Lieferanten mit interessanten Wachstumschancen. Darüber hinaus hatte Henkel zuletzt auch einen silikonfreien Wärmedämmstoff in seiner F&E-Abteilung entwickelt, der in erster Linie in Batterien von Elektroautos zum Einsatz kommen soll. Das neue Produkt ermöglicht es Autoherstellern, größere Akkupacks zu verbauen und so die Reichweiten ihrer E-Fahrzeuge zu steigern. Immerhin werden pro Batteriepack bis zu 5 Liter des Henkel-Dämmstoffs eingesetzt. Vor allem aber bei Klebstoffen will das Management bis ins kommende Jahr hinein die Preise anheben, und damit letztlich auch das 2021er Umsatzziel von 6 bis 8% erreichen.

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