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Von TraderFox
19. März 2019

Vor der morgigen US-Notenbanksitzung zeigt sich der QIX Deutschland am Dienstag in bester Stimmung. Mit Unterstützung von überraschend gut ausgefallenen Konjunkturdaten erreicht der Index am Nachmittag mit seinem Plus von 1,1% auf 13.015 Punkten ein Jahreshoch. Daimler setzt auf wesentliche Impulse beim Absatz durch den laufenden Modellwechsel und bietet weiterhin 6% Dividende. United Internet nimmt mit seiner 1&1-Tochter an der heute gestarteten 5G-Mobilfunkauktion teil und will damit vierten Netzbetreiber schaffen.

Zum derzeit größten Gewinner im Qualitäts-Index hat sich heute mit teils deutlichen Aufschlägen von 3,7% die Aktie von Daimler entwickelt. Aktuell notiert sie entsprechend bei 53,00 Euro. Der Automobilkonzern hatte zwar zuletzt bei seinem Absatzzahlen den Rückwärtsgang eingelegt, dies war allerdings vor allem dem Wechsel auf neue Modelle geschuldet. Dabei verkaufte das Unternehmen in den ersten beiden Monaten weltweit insgesamt 333.229 Autos der Kernmarke Mercedes-Benz. Letztlich waren das aber gut 6,7% weniger als im Januar und Februar des Vorjahres. Die Daimler-Vertriebschefin bleibt aber dennoch für das künftige Geschäft optimistisch. Wir gehen davon aus, dass die laufenden Modellwechsel wesentliche Impulse beim Absatz in den kommenden Monaten setzen werden. In der Vergangenheit wurden zudem schwächere Verkäufe des Premium-Autobauers in Europa und in den USA immer wieder durch starke Absatzzuwächse in China abgefedert.

Auch hatte Daimler angekündigt seine Pläne bei der geplante Partnerschaft mit BMW beim autonomen Fahren in den kommenden Monaten ausarbeiten zu wollen. Was wir in den ersten Monaten tun müssen, ist uns zusammenzusetzen und festzulegen, was wir technisch erreichen wollen, sagte jüngst der Entwicklungschef des Konzerns auf der Genfer Automesse. Derzeit bildeten sich dafür auf beiden Seiten Teams. Der BMW-Entwicklungsvorstand sprach von zunächst drei oder vier Monaten der detaillierten Ausarbeitung. Laut Daimler soll eine gemeinsame Zentrale für das Projekt aber nicht entstehen, denn mit der Verlegung von Personal würde man Zeit verlieren. Auch sollen nach den ersten Monaten weitere Partner dazu stoßen können. Wir sind in Kontakt mit unserer breiten Zuliefererbasis, sagte der Daimler-Manager. Die Stuttgarter bringen eigenen Angaben zufolge "Hunderte von Leuten" in die Kooperation ein, von seitens BMW sollen bis zu 1300 Mitarbeiter abgestellt werden. Insgesamt wollen beide Autokonzerne so ihre Mobility-Sparten fit für zukünftige Herausforderungen machen.

Die Daimler-Aktie weist derweil trotz der jüngsten Kursgewinne weiterhin eine viel zu niedrige Bewertungen auf. Basierend auf den 2019er Gewinnschätzungen liegt das KGV nur bei 6. Ungeachtet der zuletzt etwas runtergefahrenen Ausschüttung ergibt sich zudem eine Dividendenrendite von 6,1%. Damit gehört die Aktie auch weiterhin zu den attraktivsten Dividendenzahlern im Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Ebenfalls deutliche Kursgewinne von 1,9% auf 34,35 Euro zeigt heute im Qualitäts-Index die Aktie von United Internet. Für den Telekommunikations- und Internetdienstleister wird es ab heute äußerst spannend, denn in Mainz haben die Auktionen zur Vergabe von 5G-Mobilfunkfrequenzen begonnen. Mit der gesamten Frequenzauktion dürfte die dafür zuständige Bundesnetzagentur Experten zufolge knapp 3 bis 5 Mrd. Euro einnehmen. Damit lägen die Einnahmen in etwa auf dem Niveau von Versteigerungen aus den Jahren 2010 und 2015. Der Bund will das Geld vor allem in die Digitalisierung stecken. Neben den 3 bisherigen Netzbetreibern Telekom, Vodafone und Telefonica will dabei auch die Tochterfirma von United Internet, 1&1 Drillisch, mitbieten. Dabei hatte der Vorstand des Konzerns schon Ende Januar verkündet, einen Antrag auf Zulassung zur Auktion gestellt zu haben. Zudem wollte er im Falle einer erfolgreichen Ersteigerung von Frequenzen ein eigenes 5G-Mobilfunknetz betreiben. Dem United Internet-Manager zufolge sei die Positionierung der Gruppe als vierten Mobilfunknetzbetreiber in Deutschland das eigentliche Ziel. In diesem Zusammenhang hatte sich 1&1 Drillisch auch zusätzliche Kreditlinien in Höhe von 2,8 Mrd. Euro bei verschiedenen Banken gesichert.

Letztlich dürfte der Mobilfunkdienstleister aber im Sinne seiner Muttergesellschaft und der Aktionäre unterschiedliche Pläne verfolgen. Vorstellbar wäre beispielsweise, dass die Tochter von United Internet bei der Vergabe von 5G Lizenzen am Ende gar nicht ernsthaft mitbietet und sich stattdessen mit dem bisherigen Partner Vodafone auf einen langfristigen und für ihn attraktiven Vertrag einigt. Auch könnte sich 1&1 Drillisch für den Ausbau von 5G einen großen Partner mit ins Boot nehmen. Wir haben in den vergangenen Monaten für mehr Wettbewerb und die daraus entstehenden Impulse für einen schnellen 5G-Ausbau in Deutschland geworben, kommentierte der Vorstand von United Internet jüngst die Entscheidung. Nun wollen wir die Grundlage schaffen, um als vierter Netzbetreiber im Mobilfunkmarkt dazu beizutragen, dass es Deutschland gelingt, 5G-Leitmarkt zu werden.

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