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Von TraderFox
18. Dezember 2018

Trotz des schwächeren Ifo-Geschäftsklimaindex und fallender Ölpreise stemmt sich heute der QIX Deutschland mit einer leichten Erholung gegen den weiteren Abschwung. Dabei klettert der Index bis zum Nachmittag um 0,3% auf 11.830 Punkte. Continental kündigt größere Übernahme im Softwarebereich an und bleibt beim Teilbörsengang der Powertrain-Sparte auf Kurs. Siemens und Alstom machen der EU-Kommission weitere Zugeständnisse um die geplante Fusion der Zugsparte genehmigt zu bekommen.

Mit einem durchaus kräftigen Plus von 2,1% auf 125,40 Euro hat sich heute im Qualitäts-Index die Continental-Aktie zu einem der Tagesgewinner entwickelt. Der Autozulieferer plant offenbar nach dem für 2019 geplanten Teilbörsengang der Antriebssparte die Übernahme eines größeren Software-Spezialisten. Wir sehen uns aktuell ohne weiteres in der Lage, bis zu 5 Mrd. Euro für ein oder für auch mehrere Unternehmen zu bezahlen, sagte der Vorstand zuletzt der “Börsen-Zeitung“. Continental wolle seine speziellen Fähigkeiten im Software-Bereich ausbauen. Dem Manager zufolge seien bereits heute mehr als 60% der eigenen Produkte im Automotive-Bereich digitalisiert oder mit Sensoren ausgestattet. Auch habe bereits ein Drittel der mehr als 47.000 Ingenieure einen Software- oder IT-Hintergrund. Bei der Finanzierung des Zukaufs könnten Continental auch die Einnahmen aus dem geplanten Börsengang der Sparte Powertrain helfen. Derweil sieht der Vorstand die Pläne für den Börsengang auf Kurs. Wir sind gut unterwegs, um wie angekündigt ab Mitte 2019 mit dem Powertrain-Bereich IPO-fähig zu sein, sagte er.

Entscheidend hierfür dürfte aber für Continental das generelle Marktumfeld sein. Eine im 2.Halbjahr stärker wachsende weltweite Fahrzeugproduktion sollte passende Bedingungen für einen Börsengang bieten. Der Conti-Chef schränkte allerdings ein, den Börsengang verschieben zu wollen, sollte das Marktumfeld in der zweiten Hälfte nächsten Jahres nicht attraktiv genug sein. Zudem sieht sich der Zulieferer nach der jüngsten Gewinnwarnung auf gutem Weg, seine gesenkten Geschäftsziele in diesem Jahr zu erreichen. Wir bewegen uns im 4.Quartal im Rahmen der Erwartungen, ergänzte der Manager.

Auch mit dem heutigen Kursanstieg bleibt die Bewertung der Continental-Aktie ausgesprochen attraktiv. Das KGV der Qualitätsaktie für 2019 liegt derzeit bei unter 9. Zudem ist auch die aktuelle Dividendenrendite von 3,5% letztlich nicht zu verachten. Der Reifenhersteller ist außerdem mit einer Eigenkapitalquote von 41% und einer starken Eigenkapitalrendite von 20% bestens aufgestellt. Die Aktie erfüllt damit wichtigen Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Dank einer Vielzahl an Neuigkeiten befindet sich heute im Qualitäts-Index auch die Siemens-Aktie leicht im Plus bei 100,40 Euro. Der Technologiekonzern und das französische Unternehmen Alstom wollen die Bedenken der EU-Kommission gegen die Fusion zum zweitgrößten Eisenbahntechnik-Konzern der Welt mit Zugeständnissen ausräumen. In dem Maßnahmenpaket gehe es vor allem um die Signaltechnik, in der beide Unternehmen besonders hohe Marktanteile haben, aber auch um bestimmte Schienenfahrzeuge, erklärten die Hersteller der Hochgeschwindigkeitszüge ICE und TGV kürzlich in einer gemeinsamen Mitteilung. Diese beträfen zusammen rund 4% des künftigen Umsatzes der fusionierten Siemens Alstom SA, an der der Münchner Konzern gut die Hälfte der Anteile halten soll. Mit den Zusagen ließe sich der industrielle und wirtschaftliche Wert der Transaktion wahren, hieß es weiter. Ob das von Siemens und Alstom vorgelegte Angebot aber ausreicht, um die EU-Wettbewerbsbehörde umzustimmen, ist allerdings unklar. Zuletzt hatte sie schwere Bedenken gegen die Fusion der Nummer eins und zwei in Europa in der Zugtechnik geäußert, weil diese den Eisenbahngesellschaften und Zugpassagieren schade. Eine Entscheidung der Kommission hierzu ist aber bis zum 18.Februar 2019 zu erwarten. Zuvor hatten beide Konzerne mit der drohenden Konkurrenz des chinesischen Branchenriesen CRRC argumentiert, der man mit der Fusion begegnen müsse.

Unabhängig davon erzielt Siemens als Qualitätsunternehmen schon seit etlichen Jahren operativ neben der EBIT-Marge von 10% auch eine ordentliche Eigenkapitalrendite. Gegenwärtig liegt sie bei 14%. Dazu ist die Bewertung der Aktie auf dem aktuellen Kursniveau weiterhin nur moderat. Schließlich ergibt sich derzeit nicht nur ein KGV von unter 14, angesichts der letzten Dividendenanhebung liegt die Kapitalrendite weiterhin bei 3,7%.

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