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Von TraderFox
12. Februar 2019

Die Aussicht auf eine mögliche Einigung im US-Haushaltsstreit und die gute Stimmung an den asiatischen Märkten treiben am Dienstag den QIX Deutschland wieder an. Dabei notiert der Index am Nachmittag mit 1,1% im Plus bei 12.390 Punkten. Continental-Aktie profitiert mit über 4% von starken Geschäftszahlen des Konkurrenten Michelin. Fresenius Medical Care muss nach US-Haushaltssperre mit längerer Prüfung des geplanten Zukaufs von NxStage durch die Kartellbehörde rechnen.

In dem ausgesprochen positiven Marktumfeld hat sich heute im Qualitäts-Index mit einem Plus von 4% auf 134,70 Euro die Continental-Aktie zum Tagesgewinner entwickelt. Die Papiere des Automobilzulieferers profitieren damit von den überraschend starken Ergebnissen des französischen Reifenproduzenten Michelin, die den gesamten europäischen Autosektor nach oben treiben. Die zuletzt von Conti präsentierten Zahlen hatten dagegen keinen richtigen Befreiungsschlag gebracht. Zwar schnitt der Konzern im Geschäftsjahr 2018 etwas besser ab als von Analysten befürchtet, Unternehmensangaben zufolge ist in naher Zukunft auch nicht mit einer Besserung zu rechnen. Dabei dürfe im laufenden Jahr sogar die EBIT-Marge weiter auf 8 bis 9% sinken, nachdem sie im Vorjahr schon von 10,8 auf 9,2% zurückgegangen war. Damit wäre bei einem vom Conti-Vorstand erwarteten Umsatzanstieg auf 45 bis 47 Mrd. Euro lediglich ein leichter Gewinnzuwachs drin. Als wichtigste Wachstumsbremsen führte das Management vor allem die schwächelnde Nachfrage in China, den Handelskonflikt zwischen USA und China sowie die Folgen der Umstellung auf den Abgaszyklus WLTP ins Feld. Dazu leidet Conti unter der anhaltenden Brexit-Unsicherheit. Und erst ab Sommer dürfte sich die Lage dann langsam bessern. In diesem Umfeld dürfte 2019 für den Reifenhersteller erneut ein schwieriges Geschäftsjahr werden.

Derweil hat die Continental-Aktie angesichts des radikalen Konzernumbaus und der inzwischen attraktiven Bewertung durchaus Erholungspotenzial. So liegt das 2019er KGV der Qualitätsaktie aktuell nur bei 10. Und auch die derzeitige Dividendenrendite von 3,3% ist letztlich nicht zu verachten. Mit der Eigenkapitalquote von 41% und einer starken Eigenkapitalrendite von 20% ist der Zulieferer außerdem operativ bestens aufgestellt. Die Aktie erfüllt damit wichtigen Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Mit einem ordentlichen Kursplus von 2,1% auf 67,10 Euro ist heute die Aktie von Fresenius Medical Care ebenfalls zu einem der Gewinner im Qualitäts-Index aufgestiegen. Für den Dialysespezialisten hat der jüngste “Shutdown“ in den USA durchaus Folgen. Der Konzern hat die Frist zum Abschluss der Übernahme der US-Firma NxStage verlängert, teilte Fresenius Medical Care in der vergangenen Woche mit. Grund sei, dass sich die Prüfung des geplanten Zukaufs durch die US-Kartellbehörde FTC wegen der Haushaltssperre verzögert habe. Die verlängerte Frist ende, wenn die FTC 60 aufeinander folgende Tage normal gearbeitet habe, spätestens aber am 6. August. Zudem habe sich Fresenius Medical Care verpflichtet, bei Freigabe der Übernahme das Geschäft mit Blutschlauchsystemen von NxStage an die nordhessische Medizintechnik-Firma B. Braun Medical zu verkaufen. Schon im vergangenen August hatte das Unternehmen verkündet, NxStage für rund 2 Mrd. USD (1,7 Mrd. Euro) übernehmen zu wollen. Ursprünglich sollte der Zukauf bereits im vergangenen Jahr abgeschlossen werden.

Letztlich setzt Fresenius Medical Care mit dem Deal vor allem auf den wachsenden Markt der Heimdialyse, auf den sich NxStage spezialisiert hat. Zumal die Blutwäsche zu Hause für nierenkranke Patienten deutlich komfortabler ist, verglichen mit mehrstündigen Behandlungen in einem Dialysezentrum mehrmals pro Woche. Die Tochter des Fresenius-Konzerns kann nun, nachdem der US-Präsident und die Demokraten ihren wochenlangen Haushaltsstreit beendet haben, zunächst aufatmen. Inwieweit sich diese Zeit aber auf das operative Geschäft des Unternehmens ausgewirkt hat, ist noch offen. Immerhin war dies der bislang längste Shutdown der US-Geschichte, und in der Folge blieben viele Bundesbehörden geschlossen.

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