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Von TraderFox
30. Oktober 2018

Angesichts der schwachen Wall Street und der Flut von Quartalszahlen kann der QIX Deutschland heute seine Erholung vom Wochenauftakt erstmal nicht fortsetzen. Dabei gibt der Index allerdings nur leicht nach und notiert am Nachmittag bei 12.575 Punkten. Beiersdorf kann in den ersten 9 Monaten dank des Jahrhundertsommers und boomender Luxus-Kosmetik organisch um 6% wachsen. Continental übernimmt Kathrein Automotive und stärkt damit sein Geschäft jenseits der Autobranche.

Trotz starker Geschäftszahlen notiert heute im Qualitäts-Index die Beiersdorf-Aktie im Minus bei 89,80 Euro. Der Konsumgüterproduzent hat seinen Umsatz in den ersten 9 Monaten gesteigert und dabei der Konkurrenz wichtige Marktanteile abgejagt. Der Umsatz habe sich von Januar bis September um 2,3% auf 5,4 Mrd. Euro erhöht, teilte der Nivea-Hersteller heute mit. Organisch seien die Erlöse sogar um 6% geklettert. Vor allem die von Beiersdorf angebotene Luxus-Marke La Prairie konnte gegenüber dem Vorjahr kräftig zulegen. Allein hier legten die Erlöse um 46,7% zu. Aber auch das Klebstoffgeschäft des Konzerns rund um die Marke tesa konnte deutliche Zuwächse verbuchen. Allerdings machten den Hamburgern negative Wechselkurseffekte vor allem aus den Geschäften in Lateinamerika insbesondere in Brasilien zu schaffen. Profitables Wachstum hatten wir versprochen und wir haben geliefert, kommentierte der Beiersdorf-Vorstand die Zahlen. Wir haben daher allen Grund, mit Zuversicht in die Zukunft unseres Unternehmens zu blicken. Erst im Sommer hatte der Manager die Umsatzprognose für 2018 angehoben und ein Plus von rund 5% in Aussicht gestellt. Diese Prognose wurde heute von Beiersdorf ebenso bestätigt wie auch die Rendite. Demnach dürfte eine bereinigte operative Marge in Vorjahreshöhe von 15,4% erreicht werden.

Als klassisches Qualitätsunternehmen erzielt der Kosmetikhersteller schon seit etlichen Jahren operativ neben der soliden EBIT-Marge von über 15% auch eine durchaus beachtliche Eigenkapitalrendite. Aktuell beläuft sie sich auf 16%. Daneben verfügt Beiersdorf mit einer Eigenkapitalquote von 62% über eine grundsolide Bilanz. In den vergangenen 5 Jahren ist der Konzern im Schnitt um 3% gewachsen. Das durchschnittliche Gewinnwachstum während dieser Zeit lag bei über 9%. Mit diesen Wachstumszahlen entspricht die Aktie wichtigen Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Ebenfalls leichte Abgaben verzeichnet heute im Qualitäts-Index die Aktie von Continental. Derzeit notiert sie damit bei 141,60 Euro. Der Automobilzulieferer hat angekündigt einen Spezialisten zur Herstellung von Fahrzeugantennen übernehmen zu wollen. Der Kaufvertrag für die Kathrein Automotive GmbH, eine Tochter der Kathrein SE, sei unterzeichnet, teilte Continental am Montag mit. Das Unternehmen trage damit der Entwicklung hin zu einer zunehmenden Vernetzung von Autos Rechnung. Allerdings wurde über den Kaufpreis Stillschweigen vereinbart. Voraussichtlich im 1.Quartal 2019 solle das Unternehmen Teil von Continental werden - nach der kartellrechtlichen Prüfung, hieß es. Den Angaben zufolge beschäftigt Kathrein Automotive derzeit weltweit mehr als 1.000 Mitarbeiter und ist dabei vor allem in Brasilien, China, Deutschland, Mexiko und den USA präsent. Leistungsfähige und intelligente Antennen seien eine "Schlüsseltechnologie", und ohne Antennen keine Vernetzung, begründetet der Conti-Vorstand den Zukauf. Fahrzeuge seien heute bereits mit zahlreichen Antennen ausgestattet - über Funkschlüssel und Navigation bis hin zur drahtlosen Kommunikation. Im Zuge der Vernetzung und angesichts neuer Technologien wie des schnellen 5G-Mobilfunknetzes werde der Bedarf weiter steigen. Nicht nur Continental sondern die gesamte Automobilindustrie befindet sich derzeit in einem tiefgreifenden Wandel hin zu E-Mobilität und Digitalisierung. Eine umfassende Vernetzung gilt dabei als eine wichtige Voraussetzung für zukünftiges autonomes Fahren. Erst kürzlich hatte der Vorstandschef angekündigt, dass der Konzern sein Geschäft jenseits der Autobranche stärken wolle. Der Schwerpunkt liege dabei in erster Linie bei Softwareanwendungen und anderen interessanten Technologien.

Angesichts des jüngsten Kursrückgangs überzeugt die Continental-Aktie mit einer ausgesprochen attraktiven Bewertung. Das 2019er KGV der Qualitätsaktie liegt aktuell nur bei 9. Auch die gegenwärtige Dividendenrendite von 3,1% ist letztlich nicht zu verachten. Zudem ist der Reifenhersteller operativ mit einer Eigenkapitalquote von 41% und einer starken Eigenkapitalrendite von 20% gut aufgestellt.

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