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Von TraderFox
23. Oktober 2020

Der QIX Deutschland hat sich nach der Verlustserie in dieser Woche am Freitag trotz eines potenziellen zweiten Lock-Downs auf Erholungskurs begeben. Damit notiert der Index am Nachmittag mit 1,0% im Plus bei 13.980 Punkten. Sport- und Modeunternehmen Adidas will sich offenbar bis März 2021 von US-Tochter Reebok trennen. Software AG vermeldet für Q3 hohen Auftragseingang von 101,5 Mio. Euro und rechnet mit zunehmender Wachstumsdynamik nach dem Umbau des Unternehmens.

Am Donnerstag war mit einem Plus von zeitweise 3% die Aktie von Adidas im Qualitäts-Index einer der größten Gewinner. Und auch am heutigen Freitag legt sie nochmal leicht zu und steht damit bei 283,60 Euro. Was den Kurs des Sportartikelherstellers gestern aber antrieb waren Spekulationen, dass sich das Unternehmen schneller als erwartet von der Marke Reebok trennen könnte. Für Freude unter Anlegern sorgte dabei ein Bericht des "Manager-Magazin", wonach der Adidas-Chef offenbar die Geduld verloren und intern ein Team mit der Trennung von der seit Jahren im Umbau befindlichen US-Tochter betraut hat. Demnach solle bis März 2021 rechtzeitig zur Vorstellung der ersten eigenen Fünf-Jahres-Strategie des Vorstands ein Deal perfekt gemacht werden, berichtete das Magazin. Dabei hatte Reebok die hohen geschäftlichen Erwartungen von Adidas als Muttergesellschaft, die mit der damaligen Übernahme im Jahr 2006 verbunden waren, nie erfüllen können. Auch Analysten sehen den möglicherweise anstehenden Verkauf positiv. So würden Managementressourcen frei, und auch auf die Profitabilität dürfte sich die Trennung günstig auswirken, betonten sie. Das Mode- und Lifestyle-Unternehmen kann zudem mit einem Erlös in Milliardenhöhe rechnen, der ins operative Geschäft reinvestiert werden dürfte. Leicht negativ wurde von Analystenseite aber das Timing gesehen, denn in der Corona-Krise könnte der Verkaufserlös für Adidas insgesamt viel zu gering ausfallen. Letztlich wird der Unternehmenswert von Reebok derzeit aber auf 1,9 bis 3,6 Mrd. Euro geschätzt.

Bei den Herzogenaurachern hoffen Investoren nach dem pandemiebedingten Einbruch im 2.Quartal auch wieder mit einem jüngst deutlich verbesserten Geschäftsverlauf. Insbesondere die zügige Umsatzerholung in China sowie der eigene boomende Online-Shop machen hier wieder Hoffnung. Adidas selbst hat bislang auch ungeachtet aller Virus-Umstände an seiner Prognose für das 3.Quartal festgehalten, und erwartet diesbezüglich erstmals wieder einen Gewinn zwischen 600 und 700 Mio. Euro. Bei der weiteren Normalisierung des Sportgeschäfts dürften folglich aber auch die alten Kennzahlen sowie die hohe Profitabilität des Unternehmens wieder erreicht werden. Bis zuletzt lag die EBIT-Marge jedenfalls bei robusten 12%, und auch die Eigenkapitalrendite von 29% war beachtlich. Somit notiert die Aktie von Adidas auch zu Recht im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX).

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

Leichte Abgaben von gegenwärtig 0,5% auf 34,45 Euro zeigt am Freitag im Qualitäts-Index die Aktie der Software AG. Bei dem Datenbanken- und Cloud-Dienstleister hat die Pandemie die globalen Geschäfte bislang kaum beeinflusst, denn die Entwicklung verläuft bisher erstaunlich stabil. Auch die Aktie hat sich seit den Tiefs von Ende März immerhin auch gut verdoppelt. Allerdings hat das Unternehmen mit einer schweren Hackerattacke von Anfang Oktober zu kämpfen. Ersten Eckdaten zufolge kann die Software AG für das abgelaufene 3.Quartal aber erneut mit einem guten Lauf bei neuen Vertragsabschlüssen aufwarten. Dabei trimmt das Management den Softwareentwickler gegenwärtig stark auf das in den vergangenen Jahren chronisch schwächelnde Wachstum vor allem im Bereich der Digital Business Plattform (DBP). Die Kunden der Darmstädter werden hierzu auch immer mehr auf Abonnementmodelle umgestellt und sie bezahlen ihre Softwarelizenzen nicht mehr in Einmalbeträgen. Dies belastete jedoch im jüngsten Quartal die Umsatzentwicklung noch mehr als im Vorquartal. Zwischen Juli und September konnte die Software AG folglich nur eine Umsatzgröße zwischen 180,5 bis 185 Mio. Euro erlöst haben, was einem Fünftel weniger als ein Jahr zuvor entsprechen würde.

Doch die gemachten Investitionen in den Umbau dürften sich bald auszahlen. Zuletzt hatte der Vorstand auch die Vertriebsteams in Nordamerika, Asien und Europa gestärkt, außerdem wurde mehr Geld in Werbung und Partnerschaften gesteckt. Auch konnte das Unternehmen kürzlich einen großen Deal mit dem US-Pharmagroßhändler und Apothekenbetreiber Walgreens Boots Alliance verkünden. Im jüngsten Quartal lag bei der Software AG der Auftragseingang jedenfalls bei überdurchschnittlich hohen 101,5 Mio. Euro. Und auch das laufende Schlussquartal ist in der Softwarebranche üblicherweise das saisonal stärkste, weil Firmen und Behörden weltweit in dieser Zeit ihre IT-Budgets ausschöpfen.

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