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Von TraderFox
03. September 2020

Angetrieben von der beachtlichen Rekordjagd an den US-Börsen und dem weiter nachgebenden Euro kann der QIX Deutschland am Donnerstag weiter zulegen. Somit notiert der Index am Nachmittag mit 0,6% im Plus bei 13.975 Punkten. Sportartikelproduzent Adidas produziert Modemarke “Yeezy“ erfolgreich für Kanye West und verweist auf die zunehmende Bedeutung des Online-Handels. Flugzeug-Zulieferers MTU kann mit jüngstem Auftragsbestand von 18,4 Mrd. Euro die Virus-und Luftfahrtkrise bestens meistern.

Am Mittwoch war im Qualitäts-Index die Aktie von Adidas der große Gewinner, und auch heute verbuchte sie nochmal Zugewinne von 1,8% auf 271,70 Euro. Der Sportartikelhersteller und das für viele als Lifestyle-Produzenten bekannte Unternehmen profitiert derzeit vom US-Präsidentschafts-Wahlkampf, bei dem auch der US-Rapper Kanye West kandidiert. Die weltweite Aufmerksamkeit, die der Musiker hierdurch erfährt, kommt dabei auch Adidas als Geschäftspartner werbetechnisch zugute. Denn das Unternehmen aus Herzogenaurach produziert für West dessen Modemarke “Yeezy“. Und der jüngste Erfolg der Marke rechtfertigt durchaus diese Partnerschaft, immerhin lag der Jahresumsatz hier zuletzt bei rund 1,3 Mrd. USD und erreichte damit knapp 5% des gesamten Unternehmensumsatzes. Für Adidas, dessen Produkte sowohl auf den Massenmarkt als auch auf Nischenbereiche von Sport- und Freizeitbekleidung zugeschnitten sind, dürfte der Deal mit dem Aufritt des Modeschöpfers folglich immer wertvoller werden. Das Unternehmen hat jedoch noch an einigen anderen Fronten derzeit zu kämpfen. Nach dem erwartet coronabedingt operativ schwierigem 2.Quartal gibt es aber Hoffnung auf bessere Zeiten. Und auch wenn die Fußball-Europameisterschaft in diesem Sommer verschoben wurde, so bleibt Adidas unabhängig davon in diesem Bereich absoluter Weltmarktführer was Marke und auch Sponsoring betrifft.

Aber nicht nur in dieser Sportart wächst gegenwärtig das Online-Geschäft kräftig. In 2020 will das Unternehmen unterstützt von der Pandemie weltweite Onlineerlöse von gut 4 Mrd. Euro einfahren. Das wäre immerhin eine Vervierfachung seit 2016. Neben dem eigenen Internet-Shop sind die internationalen Groß- und Einzelhandelsaktivitäten aber maßgeblich für das Gesamtgeschäft bei Adidas verantwortlich. Zuletzt lag hier der Anteil bei rund 60%. Wobei China im vergangenen Jahr der größte Absatzmarkt für das Unternehmen war. Und bei einer zu erwartenden weiteren Normalisierung des Sportgeschäfts dürften generell auch wieder die alten Kennzahlen sowie die hohe Profitabilität zurückkehren. Die EBIT-Marge des Unternehmens lag zuletzt jedenfalls bei komfortablen 12%, und auch die Eigenkapitalrendite von 29% überzeugte. Die Aktie von Adidas notiert deshalb zu Recht im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX).

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

Starke Zugewinne von teilweise über 4% zeigte am Mittwoch im Qualitäts-Index auch die Aktie von MTU Aero Engines. Und auch heute notiert sie wieder deutlich mit über 3% im Plus bei 165,80 Euro. Für den Triebwerksbauer hellt sich wohl der Himmel angesichts des sich langsam wieder erholenden Reiseverkehrs und der zuvor noch am Boden befindlichen Luftfahrtbranche wieder etwas auf. Dabei hat das Unternehmen, das auch Serviceleistungen wie Reparatur und Durchsichten anbietet, und zudem auch von stabilen und lang laufenden Aufträgen für militärisch eingesetzte Triebwerke profitiert, zuletzt Rückgänge in allen Bereichen zu spüren bekommen. Für Investoren von MTU ist das Risiko aber trotz der anhaltenden Pandemie überschaubar. Der Grund hierfür ist, dass Flugzeuge auch künftig fliegen und Ersatzteile auch weiterhin gebraucht werden. Vor allem das Servicegeschäft des Unternehmens ist weit in die Zukunft abgesichert. Immerhin lag der Auftragsbestand im Juni mit 18,4 Mrd. Euro auf einem überraschend hohen Niveau, im Vergleich zu Ende 2019, als er sich bei 19,8 Mrd. Euro befand. Und sobald Reisen wieder zur Normalität geworden ist, zieht auch das Neugeschäft von MTU und der Ersatzteilabsatz wieder stärker an. Die Bauteile des Flugzeug-Zulieferers kommen jedenfalls bei einem Drittel der weltweit genutzten Verkehrsflugzeuge zum Einsatz. Im Bereich der zivilen Instandhaltung zählt das Unternehmen sogar zu den Top 5 der weltweiten Branchendienstleister.

Dabei konnten die Münchner im letzten Jahr noch dank der boomenden Luftfahrtindustrie mit 4,63 Mrd. Euro ein Umsatzplus von 3% sowie einen Gewinnsprung auf 479 Mio. Euro vermelden. Für 2020 gab MTU nach den jüngsten Unsicherheitsmonaten eine Umsatzprognose von 4 bis 4,4 Mrd. Euro heraus. Dabei soll das zivile Seriengeschäft um etwa ein Viertel abnehmen, das Ersatzteilgeschäft auch. Der Umsatz des Militärgeschäfts soll dagegen leicht zunehmen. Mittelfristig dürfte das Management das Unternehmen aber nach dem Abklingen von Corona aber wieder zurück auf Kurs bringen. Immerhin lag die Eigenkapitalrendite bei MTU in den letzten 5 Jahren fast immer im Bereich von 20% und auch die Eigenkapitalquote von 32% lässt auf eine solide Bilanz schließen.

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